Aufregendes Wachstum Entdecke die Geheimnisse hinter der Brenntag Aktie

Nach einem Umsatz- und Ergebniszuwachs im letzten Jahr blickt der Chemikalienhändler Brenntag vorsichtig auf 2023. Nach Angaben von Brenntag am Mittwoch in Essen erwartet der Vorstand ein anhaltend schwieriges Geschäftsumfeld. Im Verlauf des Jahres dürfte sich die Lage allerdings allmählich normalisieren. Deshalb soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) in diesem Jahr mit 1, 6 bis 1, 8 Milliarden Euro im besten Fall den Vorjahreswert erreichen. Die Aktionäre sollen von der guten Geschäftsentwicklung von 2022 profitieren: Die Dividende soll deutlich steigen. Zusätzlich plant das Unternehmen, eigene Aktien zurückzukaufen. Am Morgen begann die Brenntag-Aktie den Handel mit einem Kursabfall, doch drehte dann in die Gewinnzone. Letztendlich befand sich die Aktie rund ein Prozent im Plus und gehörte somit zu den stärksten Werten im Dax. Der Chemikalienhändler erzielte im vergangenen Jahr dank höherer Verkaufspreise und einer guten Nachfrage deutlich höhere Erlöse und mehr Gewinn. Im Jahresvergleich stieg der Umsatz um 35 Prozent auf 19, 4 Milliarden Euro. Das Unternehmen profitierte zudem vom schwächeren Euro – bereinigt um Währungseffekte lag das Plus bei knapp 28 Prozent. Auch aufgrund des Konzernumbaus legte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um gut ein Drittel auf 1, 8 Milliarden Euro zu. Deutlich besser lief es in den beiden Abteilungen Specialties und Essentials im Tagesgeschäft. Brenntag fokussiert sich im ersten Geschäftsfeld auf den Vertrieb von Inhaltsstoffen für bestimmte Branchen. Der zweite Bereich umfasst die Vermarktung von Prozesschemikalien. Die Aktionäre erhielten im letzten Jahr einen Gewinn von 887 Millionen Euro, was fast doppelt so viel war wie im Vorjahr. Die Aktionäre sollen von der positiven Geschäftsentwicklung profitieren: Die Dividende soll von 1, 45 Euro im letzten Jahr auf 2, 00 Euro je Aktie erhöht werden. Das Unternehmen kündigte zudem am Dienstagabend an, innerhalb eines Jahres eigene Aktien im Wert von bis zu 750 Millionen Euro zurückzukaufen. Das Unternehmen gebe damit insgesamt über eine Milliarde Euro Kapital an seine Aktionäre zurück, sagte Finanzchefin Kristin Neumann laut Mitteilung. Um das Unternehmen profitabler zu machen, hatte der seit 2020 amtierende Brenntag-Chef Christian Kohlpaintner ihm einen Großumbau verordnet. Strukturen und Abläufe sollten optimiert werden: Brenntag hat bis Ende 2022 über 1300 Arbeitsplätze abgebaut und 100 Standorte geschlossen. Mit dem Programm habe das Unternehmen 2022 ein zusätzliches jährliches operatives Ergebnis (Ebitda) in Höhe von 249 Millionen Euro erzielt, hieß es. Ursprünglich war bis Ende 2023 ein Betrag von 220 Millionen Euro geplant. Brenntag handelt weltweit mit Industrie- und Spezialchemikalien sowie Inhaltsstoffen. Der Konzern kauft die Stoffe in größeren Mengen Chemiekonzernen ab und verkauft sie wiede in kleineren Mengen. Mithilfe kleinerer Übernahmen ist Brenntag in den letzten Jahren gewachsen. Konjunkturabschwünge wirken sich meistens weniger stark auf das Unternehmen aus als auf Chemiekonzerne, da Kunden bei solchen Einbrüchen weniger Chemikalien benötigen und diese eher beim Händler statt beim Hersteller kaufen. Brenntag beschäftigte zuletzt über 17 500 Mitarbeiter in 78 Ländern.

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