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Erstaunliche Entdeckung Reich der Vergessenen in Westafrika 4

Histor. Reich In Westafrika 4

Geographie bildete. Das Original ist verschollen, die Abbildung ist eine Gravur von Johannes Schnitzer aus dem Jahr 1482, die mit den 12

Die römischen Truppen waren Augustus schon vor der Verleihung dieses Ehren­titels ergeben; die alten Eliten waren nach den Erfahrungen mit der Diktatur Julius Caesars und den Bürgerkriegen skeptischer. 23 v.u.Z. verzichtete Augustus daher auf das Amt des Konsuls, erhielt dafür aber die Befugnisse eines Tribuns – und einige Jahre später auch die eines Konsuls. Formell war er den anderen Senatoren gleichgestellt, faktisch hatte er dadurch als primus inter pares (Erster unter Gleichen) die Macht; das alte Konsens­prinzip war durch Führung des ersten Bürgers ersetzt worden und die Bedeutung des Titels Imperator wandelte sich vom militärischen Befehlshaber zur Bezeichnung für den römischen Kaiser. Seine Macht nutzte Augustus, um nach den Bürgerkriegen die römische Ordnung wiederherzustellen, u.a. durch die Wiederbelebung der alten religiösen Kulte, hatte doch nach weit verbrei­tetem Glaube die Gunst der Götter Rom einst erst groß gemacht. Er löste das Problem der Landverteilung an die entlassenen Soldaten (die aufgrund der Enteignungen der vorherigen Besitzer immer wieder zu Unruhen geführt hatte), indem er eine Berufsarmee schuf, deren Soldaten bei der Entlassung eine fi­nanz­ielle Abfindung erhielten. Zur Unterstützung dieser Armee aus römischen Bürgern gab es Hilfstruppen aus den reichszugehörigen Völkern, deren Solda­ten bei der Entlassung das römische Bürgerrecht (aber ebenfalls kein Land mehr) erhielten.

Diese Truppen nutzte Augustus, um das schwer zu verteidigende römische Reich abzurunden. Dabei suchte er natürliche Grenzen und schloss etwa die Lücke zwischen dem Westen und dem Osten des römischen Gebietes durch die Eroberung des Balkans bis zur Donau. (Der Versuch einer Grenzziehung an der Elbe schei­­terte jedoch, als es den einer Allianz germanischer Stämme gelang, im Jahr 9 n.Chr. drei römische Legionen in der Varusschlacht zu vernichten; einige Jahre später mussten die Römer ganz auf die geplante Provinz Germania verzichten und zog ihre Truppen an den Rhein zurück.) Im Osten gab es dem direkten römischen Herrschaftsgebiet vorgelagerte Königreiche, die unter römischem Einfluss standen, was es Rom ersparte, hier eigene Verwaltungs­strukturen aufzubauen (zu diesen Klientelstaaten gehörte das von König Herodes regierte Judäa). Rom erhielt weiter­hin bedeutende – und dank der regelmäßigen Nilfluten auch zuverlässige – Getreidelieferungen aus Ägypten; über Alexandria erhielt es zudem auch Luxusgüter aus dem Indienhandel, der sich vertieft hatte, seit­dem Händler und Seefahrer gelernt hatten, direkt über das Rote Meer nach Indien zu segeln. Über Indien gelangte wohl auch schon Seide aus China nach Rom. Die als pax romana bezeichnete Wiederher­stellung des inneren Friedens und der damit verbundene Wohlstand und die erfolgreiche Ausdehnung des Reiches sorgten dafür, dass Augustus' Machtfülle keinen Widerstand hervorrief. Damit das auch bei seinem Nachfolger so blieb, stellte Augustus seine Nachfolge früh klar: er verheiratete seine Tochter Julia mit seinem Stief- und Adoptivsohn Tiberius, dem er zudem an seinen Amtsgeschäften beteiligte. So überstand das Kaisertum den Tod Augustus' im Jahr 14 n.Chr.

Der Archivar, Heft 4, November 2006

Die Nachfolgeregelung blieb auch danach problematisch – der neue Kaiser musste sowohl von den Soldaten akzeptiert werden als auch die nicht immer deckungsgleichen Interessen der zivilen Eliten berücksichtigen; wenn das nicht gelang, konnte das – in den folgenden 200 Jahren geschah dies zweimal – wieder zu Bürgerkriegen führen. Aber im Großen und Ganzen waren die fol­genden 200 Jahre dennoch eine Zeit des inneren Friedens und des Wohlstands. Um den äußeren Frieden zu sichern, sollten die Grenzen weiter optimiert werden; dazu gehörte, die noch fehlenden Gebiete innerhalb von Rhein, Donau und Euphrat zu erobern und die Klientelstaaten zu römischen Provinzen zu machen. Um Gallien abzusichern, wurde ab 43 n.Chr. Britannien erobert (wo unter Kaiser Hadrian ein Grenzwall, der Hadrianswall errichtet wurde); um die Grenze zwischen Rhein und Donau zu verkürzen, begann unter Kaiser Domitian 83 n.Chr. die Eroberung germanischen Gebiets. Um diese Grenze zu sichern, wurde der Obergermanisch-Rätische Limes als Grenzwall erreichtet. Kaiser Trajan eroberte das Reich der Daker im Karpatenbogen (106 n.Chr.) und Armenien, Mesopotamien und Assyrien (114-116 n.Chr.). Mit der Verteidigung dieser letzten Eroberungen wäre das Reich aber überfordert gewesen, Kaiser Hadrian verzichtete daher sofort nach Amtsantritt (117 n.Chr.) auf diese drei Provinzen. Unter Trajan hatte das Römische Reich daher seine größte Aus­dehnung erreicht. In den folgenden Jahren ging es vor allem darum, An­griffe auf diese Grenzen abzuwehren, so gelang es unter Kaiser Marc Aurel, Angriffe der Parther im Osten abzuwehren (161-166). Auch die Nordgrenze blieb unruhig, ab 166 fielen etwa die germanischen Markomannen mehrfach in das Römische Reich ein (die Einfälle gelten manchem Historiker als Vorboten der Völkerwanderung); sie konnten nur unter großen Anstrengungen abgewehrt werden. Seit 165 suchte zudem eine vermutlich von heimgekehrte Legionären im Krieg gegen die Parther ins Land gebrachte Pandemie das Römische Reich heim, die Antoninische Pest (vermutlich eine Pockenepidemie). Sie führte zu einem Massensterben, alleine in Rom starben 2.000 Menschen am Tag. Möglicherweise verstarb auch Marc Aurel 180 bei einem Feldzug gegen die Markomannen (die ebenfalls, aber mit weniger gut dokumentierten Folgen, unter dieser Pest litten) an dieser Krankheit. Insgesamt hat sie wohl 7 bis 10 Millionen Menschen das Leben gekostet [604].

Umstritten ist, inwieweit die Antoninische Pest (die ab 189 abebbte) und die von ihr ausgelösten wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen zu den Problemen des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert beigetragen hat. Marc Aurels Sohn und Nachfolger Commodus jedenfalls, der die Besteuerung der Senatoren erhöhen wollte, wurde nach mehreren gescheiterten Attentats­versuchen 192 ermordet, und es begann eine Kette von gewaltsamen Machtüber­nahmen und Bürgerkriegen. Erschwert wurde die Lage durch erneute Angriffe germanischer Stämme im Norden, vor allem aber der Sassaniden (die im Jahr 224 das Partherreich erobert hatten und das Sassanidenreich oder “dritte Perserreich” begründet hatten) Osten; Kaiser Valerian starb in sassanidi­scher Gefangenschaft, in die er 260 geraten war. Am Schwarzen Meer fingen die dort siedelnden Goten (die ihrerseits von den Hunnen bedrängt wurden, siehe Völkerwanderung) an, den Balkan zu plündern. Dabei kämpften (und siegten) sie im Jahr 251 im heutigen Bulgarien gegen die Römer, wurden aber 269 im heutigen Serbien vernichtend geschlagen. Dazu kam eine erneute Pandamie, die Cyprianische Pest: diese war 250 wohl in Äthiopien ausge­brochen und wütete schlimmer als die Antoninische Pest: in Rom sollen bis zu 5.000 Menschen am Tag gestorben sein. (Der Erreger ist unbekannt, wahr­schein­lich waren es ebenfalls die Pocken, vielleicht sogar eine Rückkehr der Antoninischen Pest.) Eine Folge der Kriege (und der Pest) war, dass sich die Schwerpunkte des römischen Reichs an seine Ränder, wo es verteidigt wurde, verschoben: die Militärverbände verteidigten ihre Heimat, ließen sich aber nicht ohne Widerstand in andere Regionen verlagern. Das begünstigte Auf­stände lokaler Gegenkaiser. Erst Kaiser Aurelian konnte 273 nach der Aufstellung starker Reiterverbände, die in Norditalien stationiert waren, die Einheit des Reiches wiederherstellen. Um das Reich an den vielen Fronten besser steuern zu können, schuf Kaiser Diokletian 284 das Kolle­gium: fortan sollten vier Teilkaiser für die Teile des Reichs zuständig sein, von denen zwei als Augusti den beiden Caesares übergeordnet waren.

Diokletian hatte aber noch ein anderes Problem: die Christen. Im öst­lichen Mittelmeerraum hatte schon vor der Zeitenwende ein halbnomadischer Stämme­bund mit dem Judentum eine einheitliche Kultur und Religion entwickelt, zu der der Glaube an einen einzigen Gott gehörte. Im Jahr 63 v.u.Z. hatte das Römische Reich sein Siedlungsgebiet in Palästina erobert. Viele Juden glaub­ten, ihr Gott werde sie vor diesem Besatzer schützen – darunter war ein jüdischer Wanderprediger, der um 27 v.u.Z. begann, seine Lehre zu verkünden: Jesus von Nazareth. Diese Lehre (“die Letzten werden die Ersten sein”) ver­schreckte auch manche jüdische Synagoge; und er wurde durch die römischen Besatzer gekreuzigt. Am dritten Tag nach seinem Tod verschwand seine Leiche aus dem Grab, und seine Anhänger wollten ihn hier und da gesehen haben. Sie hielten ihn für den jüdischen Messias und Sohn Gottes, der nach seinem Tod zu seinem Vater zurückgekehrt war: das ist die Grundlage des Christentums (heute mit etwa zwei Milliarden Gläubigen die anhänger­stärkste Religion der Welt). In der Krise des 3. Jh. war es im Römischen Reich erneut zu einem Aufleben der überlieferten religiösen Kulte gekommen, das führte aber zum Konflikt mit dem Christentum: die Christen, die nur einen einzigen Gott akzeptierten, weigerten sich, die in den traditionellen Riten geforderten Opfer zu bringen, was die Römer irritierte, zumal die fanatischeren unter den Christen auch begannen, sie als Heiden zu be­zeichnen. Gelegentlich wurden die Christen daher zu Sündenböcken (so 64 unter Kaiser Nero, der ihnen die Schuld an einem katastrophalen Brand in Rom zuschob). Im 3. Jh. kam es dann unter den Kaisern Decian und Valerian zu Christen­verfolgungen; insgesamt konnten aber auch die Christen von der alten römischen Tradition der Freiheit der Religionsausübung profitieren und der Glauben sich daher ausbreiten [610]. Diokletian glaubte dagegen nicht an die Vereinbarkeit der römischen Lebensweise mit dem Christentum: erst entfernte er die Christen aus Armee und kaiserlichem Dienst, ab 303 begann er mit einer Christen­verfolgung, mit der ihre Kirche zerschlagen werden sollte (die Verfolgung endete im Westen des Reiches nach zwei Jahren, hielt im Osten aber auch unter Diokletians Nachfolger Galerius bis 311 an).

Wo In Westafrika Handelten Und Gründeten Die Brandenburger Im 18. Jahrhundert Eine Kolonie?

Diokletians Aufteilung des Reichs sollte nach seinem Abtritt zum Zerfall des Reiches in einen westlichen und einen östlichen Teil führen. Im Westteil kam es zu zahlreichen Bürgerkriegen, in denen auch die infolge der Völker­wanderung ins Land gekommenen germanischen Stämme eine Rolle

Die Nachfolgeregelung blieb auch danach problematisch – der neue Kaiser musste sowohl von den Soldaten akzeptiert werden als auch die nicht immer deckungsgleichen Interessen der zivilen Eliten berücksichtigen; wenn das nicht gelang, konnte das – in den folgenden 200 Jahren geschah dies zweimal – wieder zu Bürgerkriegen führen. Aber im Großen und Ganzen waren die fol­genden 200 Jahre dennoch eine Zeit des inneren Friedens und des Wohlstands. Um den äußeren Frieden zu sichern, sollten die Grenzen weiter optimiert werden; dazu gehörte, die noch fehlenden Gebiete innerhalb von Rhein, Donau und Euphrat zu erobern und die Klientelstaaten zu römischen Provinzen zu machen. Um Gallien abzusichern, wurde ab 43 n.Chr. Britannien erobert (wo unter Kaiser Hadrian ein Grenzwall, der Hadrianswall errichtet wurde); um die Grenze zwischen Rhein und Donau zu verkürzen, begann unter Kaiser Domitian 83 n.Chr. die Eroberung germanischen Gebiets. Um diese Grenze zu sichern, wurde der Obergermanisch-Rätische Limes als Grenzwall erreichtet. Kaiser Trajan eroberte das Reich der Daker im Karpatenbogen (106 n.Chr.) und Armenien, Mesopotamien und Assyrien (114-116 n.Chr.). Mit der Verteidigung dieser letzten Eroberungen wäre das Reich aber überfordert gewesen, Kaiser Hadrian verzichtete daher sofort nach Amtsantritt (117 n.Chr.) auf diese drei Provinzen. Unter Trajan hatte das Römische Reich daher seine größte Aus­dehnung erreicht. In den folgenden Jahren ging es vor allem darum, An­griffe auf diese Grenzen abzuwehren, so gelang es unter Kaiser Marc Aurel, Angriffe der Parther im Osten abzuwehren (161-166). Auch die Nordgrenze blieb unruhig, ab 166 fielen etwa die germanischen Markomannen mehrfach in das Römische Reich ein (die Einfälle gelten manchem Historiker als Vorboten der Völkerwanderung); sie konnten nur unter großen Anstrengungen abgewehrt werden. Seit 165 suchte zudem eine vermutlich von heimgekehrte Legionären im Krieg gegen die Parther ins Land gebrachte Pandemie das Römische Reich heim, die Antoninische Pest (vermutlich eine Pockenepidemie). Sie führte zu einem Massensterben, alleine in Rom starben 2.000 Menschen am Tag. Möglicherweise verstarb auch Marc Aurel 180 bei einem Feldzug gegen die Markomannen (die ebenfalls, aber mit weniger gut dokumentierten Folgen, unter dieser Pest litten) an dieser Krankheit. Insgesamt hat sie wohl 7 bis 10 Millionen Menschen das Leben gekostet [604].

Umstritten ist, inwieweit die Antoninische Pest (die ab 189 abebbte) und die von ihr ausgelösten wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen zu den Problemen des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert beigetragen hat. Marc Aurels Sohn und Nachfolger Commodus jedenfalls, der die Besteuerung der Senatoren erhöhen wollte, wurde nach mehreren gescheiterten Attentats­versuchen 192 ermordet, und es begann eine Kette von gewaltsamen Machtüber­nahmen und Bürgerkriegen. Erschwert wurde die Lage durch erneute Angriffe germanischer Stämme im Norden, vor allem aber der Sassaniden (die im Jahr 224 das Partherreich erobert hatten und das Sassanidenreich oder “dritte Perserreich” begründet hatten) Osten; Kaiser Valerian starb in sassanidi­scher Gefangenschaft, in die er 260 geraten war. Am Schwarzen Meer fingen die dort siedelnden Goten (die ihrerseits von den Hunnen bedrängt wurden, siehe Völkerwanderung) an, den Balkan zu plündern. Dabei kämpften (und siegten) sie im Jahr 251 im heutigen Bulgarien gegen die Römer, wurden aber 269 im heutigen Serbien vernichtend geschlagen. Dazu kam eine erneute Pandamie, die Cyprianische Pest: diese war 250 wohl in Äthiopien ausge­brochen und wütete schlimmer als die Antoninische Pest: in Rom sollen bis zu 5.000 Menschen am Tag gestorben sein. (Der Erreger ist unbekannt, wahr­schein­lich waren es ebenfalls die Pocken, vielleicht sogar eine Rückkehr der Antoninischen Pest.) Eine Folge der Kriege (und der Pest) war, dass sich die Schwerpunkte des römischen Reichs an seine Ränder, wo es verteidigt wurde, verschoben: die Militärverbände verteidigten ihre Heimat, ließen sich aber nicht ohne Widerstand in andere Regionen verlagern. Das begünstigte Auf­stände lokaler Gegenkaiser. Erst Kaiser Aurelian konnte 273 nach der Aufstellung starker Reiterverbände, die in Norditalien stationiert waren, die Einheit des Reiches wiederherstellen. Um das Reich an den vielen Fronten besser steuern zu können, schuf Kaiser Diokletian 284 das Kolle­gium: fortan sollten vier Teilkaiser für die Teile des Reichs zuständig sein, von denen zwei als Augusti den beiden Caesares übergeordnet waren.

Diokletian hatte aber noch ein anderes Problem: die Christen. Im öst­lichen Mittelmeerraum hatte schon vor der Zeitenwende ein halbnomadischer Stämme­bund mit dem Judentum eine einheitliche Kultur und Religion entwickelt, zu der der Glaube an einen einzigen Gott gehörte. Im Jahr 63 v.u.Z. hatte das Römische Reich sein Siedlungsgebiet in Palästina erobert. Viele Juden glaub­ten, ihr Gott werde sie vor diesem Besatzer schützen – darunter war ein jüdischer Wanderprediger, der um 27 v.u.Z. begann, seine Lehre zu verkünden: Jesus von Nazareth. Diese Lehre (“die Letzten werden die Ersten sein”) ver­schreckte auch manche jüdische Synagoge; und er wurde durch die römischen Besatzer gekreuzigt. Am dritten Tag nach seinem Tod verschwand seine Leiche aus dem Grab, und seine Anhänger wollten ihn hier und da gesehen haben. Sie hielten ihn für den jüdischen Messias und Sohn Gottes, der nach seinem Tod zu seinem Vater zurückgekehrt war: das ist die Grundlage des Christentums (heute mit etwa zwei Milliarden Gläubigen die anhänger­stärkste Religion der Welt). In der Krise des 3. Jh. war es im Römischen Reich erneut zu einem Aufleben der überlieferten religiösen Kulte gekommen, das führte aber zum Konflikt mit dem Christentum: die Christen, die nur einen einzigen Gott akzeptierten, weigerten sich, die in den traditionellen Riten geforderten Opfer zu bringen, was die Römer irritierte, zumal die fanatischeren unter den Christen auch begannen, sie als Heiden zu be­zeichnen. Gelegentlich wurden die Christen daher zu Sündenböcken (so 64 unter Kaiser Nero, der ihnen die Schuld an einem katastrophalen Brand in Rom zuschob). Im 3. Jh. kam es dann unter den Kaisern Decian und Valerian zu Christen­verfolgungen; insgesamt konnten aber auch die Christen von der alten römischen Tradition der Freiheit der Religionsausübung profitieren und der Glauben sich daher ausbreiten [610]. Diokletian glaubte dagegen nicht an die Vereinbarkeit der römischen Lebensweise mit dem Christentum: erst entfernte er die Christen aus Armee und kaiserlichem Dienst, ab 303 begann er mit einer Christen­verfolgung, mit der ihre Kirche zerschlagen werden sollte (die Verfolgung endete im Westen des Reiches nach zwei Jahren, hielt im Osten aber auch unter Diokletians Nachfolger Galerius bis 311 an).

Wo In Westafrika Handelten Und Gründeten Die Brandenburger Im 18. Jahrhundert Eine Kolonie?

Diokletians Aufteilung des Reichs sollte nach seinem Abtritt zum Zerfall des Reiches in einen westlichen und einen östlichen Teil führen. Im Westteil kam es zu zahlreichen Bürgerkriegen, in denen auch die infolge der Völker­wanderung ins Land gekommenen germanischen Stämme eine Rolle

Die Nachfolgeregelung blieb auch danach problematisch – der neue Kaiser musste sowohl von den Soldaten akzeptiert werden als auch die nicht immer deckungsgleichen Interessen der zivilen Eliten berücksichtigen; wenn das nicht gelang, konnte das – in den folgenden 200 Jahren geschah dies zweimal – wieder zu Bürgerkriegen führen. Aber im Großen und Ganzen waren die fol­genden 200 Jahre dennoch eine Zeit des inneren Friedens und des Wohlstands. Um den äußeren Frieden zu sichern, sollten die Grenzen weiter optimiert werden; dazu gehörte, die noch fehlenden Gebiete innerhalb von Rhein, Donau und Euphrat zu erobern und die Klientelstaaten zu römischen Provinzen zu machen. Um Gallien abzusichern, wurde ab 43 n.Chr. Britannien erobert (wo unter Kaiser Hadrian ein Grenzwall, der Hadrianswall errichtet wurde); um die Grenze zwischen Rhein und Donau zu verkürzen, begann unter Kaiser Domitian 83 n.Chr. die Eroberung germanischen Gebiets. Um diese Grenze zu sichern, wurde der Obergermanisch-Rätische Limes als Grenzwall erreichtet. Kaiser Trajan eroberte das Reich der Daker im Karpatenbogen (106 n.Chr.) und Armenien, Mesopotamien und Assyrien (114-116 n.Chr.). Mit der Verteidigung dieser letzten Eroberungen wäre das Reich aber überfordert gewesen, Kaiser Hadrian verzichtete daher sofort nach Amtsantritt (117 n.Chr.) auf diese drei Provinzen. Unter Trajan hatte das Römische Reich daher seine größte Aus­dehnung erreicht. In den folgenden Jahren ging es vor allem darum, An­griffe auf diese Grenzen abzuwehren, so gelang es unter Kaiser Marc Aurel, Angriffe der Parther im Osten abzuwehren (161-166). Auch die Nordgrenze blieb unruhig, ab 166 fielen etwa die germanischen Markomannen mehrfach in das Römische Reich ein (die Einfälle gelten manchem Historiker als Vorboten der Völkerwanderung); sie konnten nur unter großen Anstrengungen abgewehrt werden. Seit 165 suchte zudem eine vermutlich von heimgekehrte Legionären im Krieg gegen die Parther ins Land gebrachte Pandemie das Römische Reich heim, die Antoninische Pest (vermutlich eine Pockenepidemie). Sie führte zu einem Massensterben, alleine in Rom starben 2.000 Menschen am Tag. Möglicherweise verstarb auch Marc Aurel 180 bei einem Feldzug gegen die Markomannen (die ebenfalls, aber mit weniger gut dokumentierten Folgen, unter dieser Pest litten) an dieser Krankheit. Insgesamt hat sie wohl 7 bis 10 Millionen Menschen das Leben gekostet [604].

Umstritten ist, inwieweit die Antoninische Pest (die ab 189 abebbte) und die von ihr ausgelösten wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen zu den Problemen des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert beigetragen hat. Marc Aurels Sohn und Nachfolger Commodus jedenfalls, der die Besteuerung der Senatoren erhöhen wollte, wurde nach mehreren gescheiterten Attentats­versuchen 192 ermordet, und es begann eine Kette von gewaltsamen Machtüber­nahmen und Bürgerkriegen. Erschwert wurde die Lage durch erneute Angriffe germanischer Stämme im Norden, vor allem aber der Sassaniden (die im Jahr 224 das Partherreich erobert hatten und das Sassanidenreich oder “dritte Perserreich” begründet hatten) Osten; Kaiser Valerian starb in sassanidi­scher Gefangenschaft, in die er 260 geraten war. Am Schwarzen Meer fingen die dort siedelnden Goten (die ihrerseits von den Hunnen bedrängt wurden, siehe Völkerwanderung) an, den Balkan zu plündern. Dabei kämpften (und siegten) sie im Jahr 251 im heutigen Bulgarien gegen die Römer, wurden aber 269 im heutigen Serbien vernichtend geschlagen. Dazu kam eine erneute Pandamie, die Cyprianische Pest: diese war 250 wohl in Äthiopien ausge­brochen und wütete schlimmer als die Antoninische Pest: in Rom sollen bis zu 5.000 Menschen am Tag gestorben sein. (Der Erreger ist unbekannt, wahr­schein­lich waren es ebenfalls die Pocken, vielleicht sogar eine Rückkehr der Antoninischen Pest.) Eine Folge der Kriege (und der Pest) war, dass sich die Schwerpunkte des römischen Reichs an seine Ränder, wo es verteidigt wurde, verschoben: die Militärverbände verteidigten ihre Heimat, ließen sich aber nicht ohne Widerstand in andere Regionen verlagern. Das begünstigte Auf­stände lokaler Gegenkaiser. Erst Kaiser Aurelian konnte 273 nach der Aufstellung starker Reiterverbände, die in Norditalien stationiert waren, die Einheit des Reiches wiederherstellen. Um das Reich an den vielen Fronten besser steuern zu können, schuf Kaiser Diokletian 284 das Kolle­gium: fortan sollten vier Teilkaiser für die Teile des Reichs zuständig sein, von denen zwei als Augusti den beiden Caesares übergeordnet waren.

Diokletian hatte aber noch ein anderes Problem: die Christen. Im öst­lichen Mittelmeerraum hatte schon vor der Zeitenwende ein halbnomadischer Stämme­bund mit dem Judentum eine einheitliche Kultur und Religion entwickelt, zu der der Glaube an einen einzigen Gott gehörte. Im Jahr 63 v.u.Z. hatte das Römische Reich sein Siedlungsgebiet in Palästina erobert. Viele Juden glaub­ten, ihr Gott werde sie vor diesem Besatzer schützen – darunter war ein jüdischer Wanderprediger, der um 27 v.u.Z. begann, seine Lehre zu verkünden: Jesus von Nazareth. Diese Lehre (“die Letzten werden die Ersten sein”) ver­schreckte auch manche jüdische Synagoge; und er wurde durch die römischen Besatzer gekreuzigt. Am dritten Tag nach seinem Tod verschwand seine Leiche aus dem Grab, und seine Anhänger wollten ihn hier und da gesehen haben. Sie hielten ihn für den jüdischen Messias und Sohn Gottes, der nach seinem Tod zu seinem Vater zurückgekehrt war: das ist die Grundlage des Christentums (heute mit etwa zwei Milliarden Gläubigen die anhänger­stärkste Religion der Welt). In der Krise des 3. Jh. war es im Römischen Reich erneut zu einem Aufleben der überlieferten religiösen Kulte gekommen, das führte aber zum Konflikt mit dem Christentum: die Christen, die nur einen einzigen Gott akzeptierten, weigerten sich, die in den traditionellen Riten geforderten Opfer zu bringen, was die Römer irritierte, zumal die fanatischeren unter den Christen auch begannen, sie als Heiden zu be­zeichnen. Gelegentlich wurden die Christen daher zu Sündenböcken (so 64 unter Kaiser Nero, der ihnen die Schuld an einem katastrophalen Brand in Rom zuschob). Im 3. Jh. kam es dann unter den Kaisern Decian und Valerian zu Christen­verfolgungen; insgesamt konnten aber auch die Christen von der alten römischen Tradition der Freiheit der Religionsausübung profitieren und der Glauben sich daher ausbreiten [610]. Diokletian glaubte dagegen nicht an die Vereinbarkeit der römischen Lebensweise mit dem Christentum: erst entfernte er die Christen aus Armee und kaiserlichem Dienst, ab 303 begann er mit einer Christen­verfolgung, mit der ihre Kirche zerschlagen werden sollte (die Verfolgung endete im Westen des Reiches nach zwei Jahren, hielt im Osten aber auch unter Diokletians Nachfolger Galerius bis 311 an).

Wo In Westafrika Handelten Und Gründeten Die Brandenburger Im 18. Jahrhundert Eine Kolonie?

Diokletians Aufteilung des Reichs sollte nach seinem Abtritt zum Zerfall des Reiches in einen westlichen und einen östlichen Teil führen. Im Westteil kam es zu zahlreichen Bürgerkriegen, in denen auch die infolge der Völker­wanderung ins Land gekommenen germanischen Stämme eine Rolle

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