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Entdecke die wahre Macht von Cci Krankheit Unerwartete Wege zur Heilung

Cci Krankheit

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Was haben ein Autounfall mit Schleudertrauma mit einer angeborenen Bindegewebserkrankungen, Rheuma und dem Down-Syndrom gemeinsam? Sie alle können zu kranio-zervikaler Instabilität (CCI) führen - ein Krankheitsbild, über das wenig bekannt ist , das aber zu schweren neurologischen Symptomen führen kann.Ärzte Woche-Reporterin Karina Sturm spricht mit fünf Patienten und zwei Experten über die alltäglichen Herausforderungen in der Diagnostik und Therapie.

Differentialdiagnosen

Ein Schuss fällt. Ein Mann stirbt. Eine Verzweiflungstat. Um die lebensnotwendige Operation seiner Tochter in den USA finanzieren zu können, erpresst der Vater ein Speditionsunternehmen. Das ist das Thema der Tatortfolge „Querschläger“, die 2019 für viel Wirbel sorgte. In der Episode verweigert die Krankenkasse die Kostenübernahme des Eingriffs an der Halswirbelsäule, weshalb der Vater 300.000Euro für eine Operation im Ausland auftreiben muss.

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Was klingt wie eine reine Erfindung der Drehbuchautoren, ist für viele Betroffene der kranio-zervikalen Instabilität, einer Instabilität der oberen Halswirbelsäule, Realität. Experten sind rar und die Diagnostik kompliziert. Viele Betroffene fallen dabei durch das Raster. Mit einigen dieser Menschen haben wir für diesen Artikel gesprochen.

Von einer Instabilität der Halswirbelsäule spricht man, wenn ein Wirbel oder mehrere Segmente der Halswirbelsäule sich über das normale Maß hinaus bewegen und in der Konsequenz auf Rückenmark, Nerven oder Blutgefäße drücken. Die Stabilität der Halswirbelsäule hängt von einem komplexen Zusammenspiel von Wirbeln, Bandscheiben, Kapseln, Sehnen, Bändern und Muskeln ab. Außerdem spielt sich ein Großteil der Bewegung des Kopfes in den Kopfgelenken, dem Bereich zwischen Kopf, dem ersten und dem zweiten Halswirbel ab. Da die Halswirbelsäule so beweglich ist und gleichzeitig mit dem Kopf eine große Last zu tragen hat, führen Verletzungen im oberen Bereich zu einem besonders schwerwiegenden und dennoch im Klinikalltag eher selten auftretenden Krankheitsbild.

„Wir sehen im Monat 1.200Patienten. Davon ist vielleicht einer alle drei Monate dabei, der eine nachgewiesene Instabilität der oberen HWS hat“, sagt Dr. Ralf Wagner, Facharzt für Orthopädie, der sich seit 2001 auf die Wirbelsäulenchirurgie spezialisiert hat. Die Halswirbelsäule findet er spannend, da sie aufgrund ihrer Funktion, der Nähe zum Kopf und der Verbindung zu anderen Strukturen, wie der Vertebralarterie und dem Hirnstamm, eine so tragende Rolle in der Wirbelsäulenchirurgie spielt. Vor seiner selbstständigen Tätigkeit in der Praxis Ligamenta in Frankfurt am Main war der Mediziner in der renommierten Wirbelsäulenklinik Karlsbad Langensteinbach tätig.

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Auslöser für eine Instabilität gibt es einige:. Am häufigsten sind Schleudertraumata nach Autounfällen. Auch chiropraktische Manöver und Überstreckung des Nackens bei Operation werden von Betroffenen oft als Auslöser beschrieben. In der Literatur finden sich auch entzündliche Erkrankungen wie Rheuma und genetische Ursachen wie das Down-Syndrom. Maligne Erkrankungen wie Krebs können ebenfalls zu starken Problemen in der Halswirbelsäule führen sowie chronische Infektionen, etwa Tuberkulose. In jüngster Zeit wurde nachgewiesen, dass die kraniozervikale und atlantoaxiale Instabilität häufig bei Betroffenen von genetischen Bindegewebserkrankungen vorzufinden sind. Hierunter fallen die Ehlers-Danlos-Syndrome und das Marfan-Syndrom. Eine der davon Betroffenen ist Nina aus Berlin.

Nina ist 34Jahre alt und seit 2018 chronisch krank. Nach einer Nebenhöhlenentzündung entwickelt sie starke Fatigue, eine Intoleranz aller körperlichen Anstrengung, Reizempfindlichkeit gegenüber Licht, Gerüchen und Geräuschen, und Brain Fog, durch die sie größtenteils bettlägerig wird. Nach einem Jahr erholt sie sich leicht, kann wieder spazieren gehen, bis sie eine manuelle Therapie des Nackens komplett zurückwirft. „Seitdem bin ich 23Stunden am Tag im Bett, ohne Licht, ohne kognitive Funktionen“, sagt Nina.

Mit der Halswirbelsäule hat sie jedoch schon viel länger Probleme. Bei einer Zahnbehandlung im Jahr 2015 wird ihr Nacken überstreckt und der Kiefer ausgerenkt. In der Folge entwickelt sie starke Nacken- und Rückenschmerzen, die sie auch nach Jahren nicht loswird. Als sich ihr Zustand 2019 stark verschlechtert, zählt sie Eins und Eins zusammen und geht auf die Suche nach Antworten.

Craniocervicale Instabilität, Cervicomedulläres Syndrom, Tonsillenektopie

Die erste Diagnose steht schnell fest: Myalgische Enzephalomyelitis. Durch ein Upright-MRT wird kurze Zeit später eine atlantoaxiale Instabilität diagnostiziert. Ein Experte bestätigt die Diagnose. Zusätzlich sind Ninas Gelenke und ihre Wirbelsäule überbeweglich, weshalb ihre Ärzte davon ausgehen, dass sie eine zugrunde liegende Bindegewebserkrankung hat.

Seltene

Einen normalen Alltag gibt es für Nina lange nicht mehr. „Ich liege nachts oft wach, kann morgens für ein paar Stunden gar nicht aufstehen und muss erst mal meine Tabletten nehmen, dann schaffe ich es vielleicht, für eine Stunde auf den Beinen zu sein.“ Wenn Nina „auf den Beinen“ sagt, meint sie, dass sie kurz aufrecht sitzen kann. „Nach einer Stunde muss ich mich wieder ganz flach hinlegen in einem dunklen Raum“, erklärt die junge Frau. Ansonsten verbringt sie ihren Tag mit Podcasts, Social Media und Meditation. Gehen kann sie so gut wie gar nicht. Draußen ist sie nur für Arzttermine. Mittlerweile hat Nina einen Pflegegrad und wird von ihrem Partner unterstützt.

Häufig sind die Symptome der Betroffenen so unspezifisch – von Kopfschmerzen bis hin zu Atemaussetzern ist alles möglich –, dass sie Ärzte verschiedener Fachrichtungen aufsuchen, jedoch keine Ursache für die diffusen neurologischen Symptome gefunden werden kann. „Die typischen Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel und Nackenschmerzen. Häufig sind außerdem vegetative Begleiterscheinungen wie Herzrhythmusstörungen, Parästhesien der Finger und Hände, Sehstörungen, Tinnitus und Hörstörungen. Theoretisch kann jedes erdenkliche Symptom durch die CCI verursacht werden“, sagt Dr. Bernhard Salomon, Facharzt der Rehabilitationsmedizin in Weiden. Der Mediziner praktiziert seit 30Jahren und hat sich auf die Behandlung der Halswirbelsäule, insbesondere deren Instabilität, spezialisiert. In den letzten 15Jahren hat Salomon mehr als 1.000Patienten erfolgreich behandelt.

Hws Instabilität: Symptome & Therapie

Häufig werden die Patienten aufgrund der diffusen Symptomatik fälschlicherweise als psychisch krank eingestuft. „Viele, die sich als Fachexperten ausweisen, haben nicht immer die Expertise, die sie vorgeben. Und viele der Patienten, bei denen man einen vermeintlichen Normalbefund findet und nicht weiter weiß, werden dann weggeschickt, und es wird alles auf die Psyche geschoben. Es gibt nur wenige Ärzte, die sich gerade mit der oberen Halswirbelsäule wirklich gut auskennen“, sagt Orthopäde Wagner.

Eine falsche psychische Diagnose kann für Betroffene dazu führen, dass ihre körperlichen Beschwerden – sogar lebensbedrohliche – im weiteren Verlauf nicht mehr ernst genommen werden. „Dadurch nehmen die Beschwerden im Laufe der Jahre immer weiter zu. Schmerzen chronifizieren sich, und die Patienten werden auf allen körperlichen Ebenen chronisch krank“, erklärt Rehabilitationsmediziner Salomon.

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Obwohl die meisten Betroffenen für ihren Krankheitsbeginn einen klaren Auslöser benennen können – am häufigsten werden Auffahrunfälle erwähnt – erleben manche einen eher schleichenden Verlauf mit gradueller Steigerung der Symptomatik. Zoran ist einer dieser Fälle.

Vhs Nord, Programmheft Herbst/winter 2018/19 By Vhs Im Norden Des Landkreises München E.v.

Zoran ist 27Jahre alt und lebt seit 2016 mit einer instabilen Halswirbelsäule ohne klaren Auslöser. Alles fängt mit Muskelverspannungen und Kopfschmerzen an. Später kommen Sehstörungen und starke Nackenschmerzen hinzu. „Im Januar 2017 wurde dann alles viel schlimmer. Ich hatte wahnsinnigen Druck in den Augen, dazu kamen Schwindel und vermehrt Sehstörungen und Fatigue“, sagt Zoran. Schlagartig bergab geht es für den jungen Mann nach einem Unfall 2018, bei dem er stürzt und sich den Kopf anstößt.

2019 erhält Zoran dann mittels Upright-MRT die Diagnose Craniocervical instability (CCI). „Mit dem Upright-MRT stößt man in Deutschland auf recht viele Ärzte, die die Diagnose nicht akzeptieren. Dementsprechend blieb mir nichts anderes übrig, als viele konservative Therapien auszuprobieren.“

Über die nächsten Jahre versucht Zoran, mit Osteopathie, kraniosakraler Therapie und Muskelkräftigung der Instabilität entgegenzuwirken. Neben der CCI werden bei dem jungen Mann außerdem eine intrakranielle Hypertension, ein posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom und das Hypermobilitätssyndrom festgestellt. „Auch dafür habe ich nicht viel Unterstützung gefunden.“ Oft wurden die Symptome auf die Psyche geschoben, sodass Zoran viel auf sich alleine gestellt war. „Mittlerweile sind die neurologischen Beschwerden ein wenig besser geworden, aber sie schränken meinen Alltag trotzdem ein.“

Craniocervicale

Differentialdiagnosen Für Cci/aai

Die Symptome beeinflussen, wie weit sich Zoran körperlich belasten kann. Er kann nicht weit gehen und bei der Physiotherapie nicht so viel trainieren, wie er sich das wünschen würde. „Man ist halt arg auf sein Haus beschränkt, und bei vielen Dingen brauche ich da auch noch Hilfe.“ Seine Beschwerden managt der junge Mann hauptsächlich mit Schmerzmedikation, Eigenübungen, Physiotherapie, stationärer Schmerztherapie und begleitender Psychotherapie.

Klare Richtlinien für die Diagnostik gibt es nicht. Im normalen Röntgen oder MRT werden meist keine Auffälligkeiten gefunden. „Notwendig ist eine Funktionsdiagnostik, entweder konventionell via Röntgen oder im offenen Kernspintomograf, in dem eine Bewegung des Kopfes in aufrechter Position möglich ist. Diese Untersuchungen werden selten durchgeführt. Der erfahrene Manualtherapeut kann eine Instabilität der HWS außerdem zielsicher ertasten. Das erfordert aber eine gute Zusatzausbildung, die im Studium nicht gelehrt wird, und langjährige Erfahrung“, sagt Salomon. „Das Schwierigste in der Diagnostik ist: Wie definiert man die Instabilität? Da streiten sich die Fachmeinungen. Und ein weiteres Problem ist auch, dass manche Untersuchungen nur dann richtig aussagekräftig sind, wenn der Patient komplett entspannt ist oder schon fast unter Narkose“, fügt Wagner hinzu.

In der aktuellen Literatur wird immer häufiger empfohlen, statt eines statischen MRTs bevorzugt Bildgebung in Bewegung durchzuführen, z.B. Upright-MRT in Flexion und Extension, CT in Rotation oder Digital Motion X-Rays (DMX). Auch die altbekannten Röntgenaufnahmen nach Sandberg kommen, wenn auch selten, zum Einsatz. Auf statischen Aufnahmen sieht die Halswirbelsäule von Menschen mit Instabilität oft nur wenig auffällig aus. Werden die Betroffenen aber im Sitzen unter Bewegung abgelichtet, wird plötzlich gar eine Hirnstammkompression sichtbar. Zusätzlich werden auf diesen Bildern dann verschiedene Winkel gemessen, wie die Rotation zwischen Atlas und Axis, um eine atlantoaxiale Instabilität festzustellen und Messungen wie der clivo-axial angle (CXA), Harris, und Grabb-Oakes zur Diagnostik der CCI. Doch nicht

Nichts Zu Sehen, Also Alles Stabil?

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